PROJEKTBESCHREIBUNG: Religiöse Kompetenz in Kitas: evangelisch – weltoffen – zugewandt

Die Basis
UN-Kinderrechtskonvention (1990, Artikel 14):
„Die Vertragsstaaten achten das Recht des Kindes auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit.“
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen Kindergärten (2011, Teil B, Kapitel 3.6):
„Wichtig ist, dass Kinder in ihrem Selbstbestimmungsrecht ernst genommen werden und den Umgang mit der Spannung von Freiheiten und Grenzen einüben können. In der Erzieherin finden sie ein verlässliches Vorbild. Sie selbst steht überzeugend für Sinn- und Wertorientierung. Kinder sollen in ihrem Philosophieren bzw. Theologisieren über Gott, Grund undUrsprung der Welt, das Warum von Leben und Leid ernst genommen werden und verständnisvolle Partner finden können. Alle Beteiligten lernen dabei mit Vielgestaltigkeit zu leben. Ziele für das Bildungs- und Entwicklungsfeld Sinn, Werte und Religion: Kinder entwickeln Vertrauen in das Leben auf der Basis lebensbejahender religiöser bzw. weltanschau-licher Grundüberzeugungen und werden in der Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft gestärkt.“
Jesuanische Einladung im Markusevangelium, Kapitel 10,14:
„Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.“

Die Herausforderung
In den 974 Kindertageseinrichtungen in unserem Verband arbeiten für kirchliche bzw. diakonische Träger gut 9.000 pädagogische Fachkräfte mit rund 44.000 Kindern. Weitere 1.400 Einrichtungen in kommunaler oder anderer Trägerschaft mit rund 70.000 Kindern und gut 15.000 Fachkräften sind ebenfalls Mitglied im „Evangelischen Landesverband – Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e. V.“. Es arbeiten somit rund 23.000 Mitarbeitende auf evangelischer Grundlage; das ist die Basis, die alle Mit-glieder im Evangelischen Landesverband verpflichtet und verbindet.
Diese gemeinsame evangelische Grundlage wird von Menschen gelebt, die selbst ganz unterschiedliche Prägungen und religiöse Bindungen haben:
- Sie sind Mitglied einer christlichen Kirche und darin groß geworden. Manche sind aktives Mitglied, andere sind distanziert oder sie sind fremd geworden gegenüber Glaubensbezügen;
- Sie sind Mitglied einer anderen Religion - und gläubig, oder haben kaum Bezug zu ihrer Religion;
- Sie gehören keiner Glaubensgemeinschaft an und hatten bisher kaum Berührungspunkte zu Glaube und Religion.
Entsprechend unterschiedlich ist das Wissen über Religion, die Erfahrung von Glaubens-
praktiken, das Kirchenverständnis und die Gesprächskompetenz im Blick auf das Theologisieren und Philosophieren mit Kindern.
Auf der Seite der Kinder und ihrer Familien ist die Situation ebenso vielschichtig. Die Kinder bringen diese plurale Vielfalt in die Kitas mit. Eltern sind verunsichert und entscheiden sich häufig dafür, dass Kinder selbst einmal entscheiden sollen, ob und an was sie glauben
wollen. Doch die Kinder brauchen dafür eine Grundlage und Vorbilder.
Wie können Fachkräfte in den Kitas damit umgehen?
Die Lösung
Es braucht ein Lernprogramm, durch welches die Mitarbeitenden in ihren religionspädagogischen Kompetenzen gestärkt, Vorbehalte abgebaut und Handlungssicherheit entwickelt werden. Inklusiv und nachhaltig, gründlich entwickelt und wissenschaftlich begleitet. In Summe ist es ein Projekt, und es nennt sich „Religiöse Kompetenz in Kitas: evangelisch – weltoffen – zugewandt“
und funktioniert so:
- Der Evangelische Landesverband - Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e. V. entwickelt zur Förderung von gleichermaßen religionsbewussten wie religionssensiblen Kitas ein Curriculum zur Schulung religionspädagogischer Multiplikator:innen. Das 5-tägige Curriculum durchlaufen dürften mehrheitlich Schuldekane und -dekaninnen, Lehrkräfte der evangelischen Fachschulen für Sozialpädagogik, Absolventen des landeskirchlichen pädagogisch-theologischen Zentrum oder Kita-Fachberater:innen.
- Die derart geschulten Multiplikator:innen bieten nun ihrerseits im Rahmen der Einarbeitung Schulungen für die in den Kitas tätigen Fachkräfte an. Dies wird vorzugsweise prälatur- oder kirchenbezirksweise geschehen. Es soll Basis- und weiterführende Module geben. Die Schulungen vor Ort werden bedarfsgerecht und nach vereinbarten Standards wiederholt.
- Der evangelische Landesverband bietet den Multiplikator:innen die Möglichkeit, sich regelmäßig über die Erfahrungen bei den Schulungen auszutauschen.
- Die geschulten pädagogischen Fachkräfte setzen die oben genannten Ziele in den Kitas um. Die Kinder in den Kitas, die zum evangelischen Landesverband gehören, finden kompetente Ansprechpartner für Ihre Fragen und Anliegen, entwickeln Vertrauen in das Leben und werden in der Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft gestärkt.

Die Ziele
- Pädagogische Fachkräfte werden durch Multiplikator:innen darauf vorbereitet, wie Träger und Kitas vor Ort ihren evangelischen Charakter umsetzen können.
- Das evangelische Profil ist gestärkt: Es verfolgt einen religionssensiblen Ansatz und schließt somit andere Religionen und Kulturen mit ein.
- Die Zielsetzung der evangelischen Kindergartenarbeit bleibt auch bei Anstellung von Menschen mit anderer oder keiner Religion bestehen. Seit Mai 2024 gibt es die Möglichkeit, dass eine evangelische Kita, die ihre Konzeption interreligiös ergänzt und das genehmigt bekommen hat, einige Fachkräfte anstellen kann, die keiner christlichen Religion angehören, wenn diese Mitarbeitende die evangelische Prägung der Kita unterstützen.
- Pädagogische Fachkräfte kennen das evangelische Profil, sind sich dessen bewusst und gehen davon aus, dass ihre eigene, religiöse Biographie Einfluss hat auf ihre Haltung und ihr Verhalten den Kindern gegenüber.
- Sie sind gestärkt, das evangelische Profil der Kita leben zu können, sprachfähig zu sein und die Signale und Fragen der Kinder und Familien wahrnehmen und aufnehmen zu können. Sie setzen ihre professionelle Rolle sowie das pädagogische Handeln in Beziehung zu dem, was Kinder in die Kita mitbringen und zu gesellschaftlichen und kulturellen Themen.
- Die Kinder können mit ihren Fragen zu allen Mitarbeitenden in der Kita kommen.
Das Projekt startet im Frühjahr 2025 und wird zunächst zwei Jahre lang erprobt. Perspektivisch erreichen wir künftig rund 45.000 Kinder und 23.000 Fachkräfte in nahezu 2.400 Einrichtungen.

Die Kosten
Personal (neue Koordinationsstelle EvLv; Sachbearbeitung) | 84.000 € |
Sachkosten (Arbeitsplatz, Schulung, Einführung/Abschluss) | 15.500 € |
Referent:innenhonorare | 7.500 € |
Fahrtkosten | 7.000 € |
SUMME | 114.000 € |
Die Finanzierung | |
Lechler Stiftung | 57.000 € |
Evang. Landesverband für Kitas Würtemberg e.V. | 12.000 € |
Spendenbedarf | 45.000 € |
SUMME | 114.000 € |
Spendenbitte
Der Evangelische Landesverband – Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e. V. sorgt für Planung, Durchführung und Nachbereitung des Projekts „Religiöse Kompetenz in Kitas“. Er bringt dafür selbstverständlich eigenes Personal ein; zudem Eigenmittel in Höhe von 12.000 Euro. Für die bereits vorliegende Zusage der Lechler Stiftung sind wir außerordentlich dankbar. Dieser zufolge kann das Projekt im Frühjahr 2025 starten.
Wir bitten herzlich um Ihre Unterstützung, damit aus dem Start ein erfolgreicher Lauf wird. Falls Sie Ihre Spende auf die Jahre 2024, 2025, 2026 verteilen möchten, ist das möglich.
Spendenkonto
Empfänger:
Ev. Landesverband - Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e.V.
IBAN: DE71 5206 0410 0003 6905 47
BIC: GENODEF1EK1
Zweck: Spende „Religiöse Kompetenz“
Bitte vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben, damit wir Ihnen eine Spenden-Bestätigung ausstellen können.
Der Dank
Für Spenden stellen wir eine Zuwendungsbestätigung aus.
Gerne zeigen wir, wem wir die Realisierung des Projekts verdanken, indem wir in Publikationen wie Ausschreibung, Schulungsunterlagen und Absolventen-Zertifikaten den Namen oder das Logo der Förderer einfügen.
