Kinderschutz

Seit der Änderung des §45 SGB VIII ist ein Präventions- und Kinderschutzkonzept im Rahmen des Betriebserlaubnisverfahrens für alle Tageseinrichtungen für Kinder verpflichtend.
In der FAQ-Liste des KVJS finden sich alle relevanten Neuerungen des §45SGBVIII.

Kinderschutz ist mehr als die Verhinderung sexualisierter Gewalt. Es geht um eine Kultur der Achtsamkeit im Miteinander. Und es geht um eine ganzheitliche Betrachtung von Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexualisierter, körperlicher und seelischer Gewalt von Erwachsenen gegenüber Kindern, und von Kindern untereinander. Alle Verantwortlichen sind gefordert, sich klar zu positionieren: "Es soll den Kindern in unseren Einrichtungen gut gehen. Das ist uns jede Anstrengung wert." Der Träger einer Einrichtung hat die Verantwortung für die Umsetzung des Kinderschutzes. Die Entwicklung eines umfassendes Präventions- und Schutzkonzepts unterstützt Träger und Fachkräfte darin, genau hinzuschauen, sich zu reflektieren und ein standardisiertes Vorgehen zu definieren. Mit dieser Unterstützung und einem dialogischen Prozess im individuellen Verdachtsfall werden Kitas zu Kompetenzorten in Sachen Kinderschutz.

Orientierungseckpunkte zur Umsetzung der Bundesvorgaben zum verpflichtenden Gewaltschutzkonzept in Kindertageseinrichtungen und als Empfehlung für die Kindertagespflege
Das Kultusministerium hat in Zusammenarbeit mit dem KVJS, den kirchlichen und kommunalen Verbänden Eckpunkte veröffentlicht, die den Trägern und Einrichtungen Orientierung geben sollen, um ein Kinderschutzkonzept zu entwickeln, das im Betriebserlaubnisverfahren verwendet werden kann. Die Orientierungseckpunkte sind daher handlungsleitend. Wir haben für unsere Träger die Orientierungseckpunkte aufbereitet und einen Gliederungsvorschlag dazu erstellt:

  1. Gliederungsvorschlag auf der Grundlage der Orientierungseckpunkte
  2. Bereinigte Orientierungseckpunkte
    Im Papier Orientierungseckpunkte ohne Tagespflege haben wir die Aussagen zur Kindertagespflege herausgelöst.
  3. Eckpunkte in Verbindung mit den Impulspapieren
    Die seit 2020 veröffentlichte Impulspapiere des EvLvKita greifen die Themen eines Schutzkonzeptes auf, gleichzeitig folgen sie der Systematisierung des QMS BeTa. Wir stellen daher ein Papier zur Verfügung, das die Inhalte der Orientierungseckpunkte benennt und auf die entsprechenden Impulspapiere zur Erarbeitung der Themen verweist (Eckpunkte KVJS Impulspapiere EvLv).
  4. Hinweise zur Erarbeitung
    Zur Nutzung der Impulspapiere gibt es ein erläuterndes Papier "Hinweise zur Erarbeitung". Dieses ist inhaltlich den Orientierungseckpunkten angepasst.

Beratungsangebot Kinderschutz
Unser Fachteam Kinderschutz unterstützt Träger und Einrichtungen bei der  (Weiter-) Entwicklung eines Schutzkonzeptes  im Rahmen eines Beratungsangebots.

Potenzial- und Risikoanalyse
Um eine Risikoanalyse in einer Einrichtung durchführen zu können, braucht es ein standardisiertes Vorgehen. Wir stellen unseren Mitgliedern eine Vorlage zur Verfügung, auf deren Grundlage sie einrichtungsspezifische Potenzial- und Risikoanalysen entsprechend den Vorgaben der Orientierungseckpunkte durchführen können.

Impulspapiere des EvLVKita
Wir stellen für unsere Mitglieder eine strukturierte Materialsammlung zur Verfügung, die es Trägern und Einrichtungen ermöglicht, ihr spezifisches Präventions- und Schutzkonzept zu entwickeln. Dies kann sowohl innerhalb des vorhandenen QM-Systems (QM-Rahmenhandbuch BETA) erfolgen oder kann solitär umgesetzt werden.

Interventionsplan der Ev. Landeskirche
Die Ev. Landeskirche Württemberg erarbeitete in Kooperation mit uns einen Interventionsplan. Dieser "Handlungsleitfaden bei Grenzverletzungen, Übergriffen, (sexualisierter) Gewalt oder fachlichem Fehlverhalten gegenüber Schutzbefohlenen ausgehend von (ehren-, neben- und hauptamtlich) Beschäftigten innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg" verfolgt das Ziel, allen Beteiligten Sicherheit im Umgang mit diesem komplexen Thema zu geben.

Materialsammlung des Kultusministeriums
Daneben stellt das Kultusministerium Baden-Württemberg eine Materialsammlung bereit. Eine vom Ministerium einberufene Arbeitsgruppe, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Trägerverbände, des KVJS und des Kultusministeriums zusammensetzt, trug die Sammlung zusammen. Sie enthält Hinweise für Fachliteratur, Materialien, Fortbildungsangebote und hilfreiche Adressen im Netz. Sie soll sowohl in Akutsituationen als auch für Maßnahmen der Prävention die Suche nach Anlaufstellen und Material erleichtern.