Im Jahr 1926 als Evangelischer Landesverband für Kinderpflege gegründet, hat sich der Verband bis heute zum größten evangelischen Trägerverband in Deutschland entwickelt. Seit seiner Gründung ist das Zusammenwirken von kirchlichen und kommunalen Trägern für den Verband charakteristisch.
Ende der 20er und Anfang der 30er Jahre wurde eine große Zahl evangelischer Kindergärten von der öffentlichen Hand übernommen aufgrund von Geldmangel der kirchlichen Träger. Da die Einrichtungen ihren evangelischen Charakter behalten sollten, wurden sie einem konfessionellen Trägerverband angeschlossen.
Während der nationalsozialistischen Diktatur gerieten die evangelischen und die evangelisch geführten kommunalen Kindergärten zunehmend unter Druck. Kommunale Träger mussten, oft unter Zwang, ihre evangelischen Ordensschwestern entlassen und Schwestern der sogenannten nationalsozialistischen Volkswohlfahrt anstellen.
Nach 1945 ließ die Militärregierung nur kirchliche Kindergärten zu. Die Kirche weitete ihr Engagement im Kindergartenbereich aus. Waren es 1945 noch 350 Mitgliedseinrichtungen, so gehörten 1956 schon 900 Einrichtungen zum Evangelischen Landesverband.
Im Zuge des quantitativen und qualitativen Ausbaus der Kindergartenarbeit stieg die Zahl der Mitglieder des Verbandes bis in die 1990er Jahre weiter an. Der enorme Ausbau von Kindergartenplätzen aufgrund des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz führte dazu, dass die Kommunen ihre Trägerschaft stark ausbauten. So waren schon vor einigen Jahrzehnten jeweils die Hälfte aller Einrichtungen und Gruppen des Verbandes in kommunaler bzw. kirchlich-diakonischer Trägerschaft.
Inzwischen hat der Evangelische Landesverband deutlich mehr kommunale Mitglieder; auch weitere, gemeinnützige Kita-Träger beantragen in den letzten Jahren die Mitgliedschaft im Landesverband, damit sie vom Landesverbandes unterstützt werden und der Landesverband ihre Interessen politisch vertritt. So bewährt sich im Evangelischen Landesverband die enge Kooperation zwischen kirchlichen, kommunalen und weiteren freien Trägern Trägern, die gemeinsam und gleichberechtigt an der Willensbildung in den Organen beteiligt sind.
Heute gehören zum Evangelischen Landesverband ca. 700 Träger mit über 2.500 Einrichtungen. Damit sind etwa ein Viertel aller baden-württembergischen Kitas Mitglied im württembergischen Verband.